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Japanese Design


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Wie ich in meinem ersten Eintrag schon geschrieben habe, ist Japan für mich auch Ästhetisch. Und um der Frage der japanischen Ästhetik näherzukommen wird mein Eintrag heute in erster Linie bildergewaltig sein. Ich werde aus dem Buch „Japanese Graphics Now!“ vom Taschen-Verlag exemplarisch einige für mich repräsentative Meisterwerke japanischer Grafikkunst herausnehmen und dazu ganz frei meine persönlichen Gedanken dazu niederschreiben. [einen Scanner kann ich leider erst auf Mittwoch auftreiben, so wird der Blogeintrag bis dahin wohl eher uninteressant sein; oder gerade noch interessanter?]

Erstes Bild:
„Laforet Grand Bazar ´96 Spring“
Designer: Butterfly Stroke Inc.

Auf den ersten Blick: Bunt, Computerspiel.
Ein wahrhaftiges Farbengewitter schlägt hierbei auf dein Rezipienten ein. In allen möglichen Regenbogenfarben zieht dieses Bild die Aufmerksamkeit von allem was sich in Sichtweite befindet auf sich. Die Kreisförmig angeordneten „Powerstrahlen“ lenken die Aufmerksamkeit dann weiter auf die… Frau, das Mädchen (?) in der Mitte. Die obere Hälfte muskelbepackt, doch trotzdem noch so weiblich, wie man es sich mit einem derartigen Körperbau hier in Europa nicht hätte vorstellen können, immerhin wird der „Bikini“ einzig und alleine durch die (gigantischen) Brustwarzen der Frau an die Brüste gehaftet.

Die untere, gespiegelte Hälfte hingegen in dem – als typisch japanisch bekannten – Schulmädchenlook: zierlicher Körper, zwei Pferdeschwänze, weißes T-Shirt.

Und über und unter dem gespiegelten Mädchen: in knallbunten Farben die Werbeanpreisung. Meine Aufmerksamkeit hat diese Werbung!

Zweites Bild:
„Tokyo Art Directors Club Annual Exhibition ´99”
Designer: Butterfly Stroke Inc.

Auf den ersten Blick: Sehr minimalistisch, sehr informationsreich.
Zu sehen ist ein Raumschiff. Eine Rakete, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Kein Spaceshuttle, sondern eher solch eine, wie man sie für die erste Begehung des Mondes benutzte. Links daneben sieht man dann noch, was nach dem Start mit der Rakete passiert, wie sie Teile abwirft usw. Noch weiter links davon scheinbar Beschreibungen der einzelnen Teile. Alles nur in Schwarz auf Weiß dargestellt, ohne irgendwelche unnötigen Darstellungen oder Farben.

Doch beginnt man dann, den winzigen Text zu lesen, zeigt sich das Kunstwerk in einem ganz anderen Licht: nicht um eine geplante Mondlandung geht es hier, sondern um eine Einladung zum Tokyo Art Directors Club Annual Exhibition ´99. Und all die Zahlen und Texte stellen zum einen den Programmablauf und zum anderen die Sitzordnung dar!

Für mich stellt dies eine unglaubliche Kreativität dar, welche die Designer in ein Einladungsschreiben gesetzt haben.

Drittes Bild:
„Masaaki Tsuji Glass Art Exhibition“
Designer: Takaaki Fujimoto

Auf den ersten Blick: G-L-A-S-S. Und Schwarz.
Fast alles ist schwarz. Die oberen Dreiviertel des Bildes sind einfach nur schwarz. Dann kommen Linien, viele Linien, die in ihrer Bündelung das Wort „GLASS“ ergeben. Darunter dann die Daten, wo und wann die Glass-Ausstellung stattfindet. Das was man nicht hat möchte man haben. Das was man haben möchte kann man in der Kunst ausdrücken. Was Japaner sicher nicht haben ist Platz. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass eben mit diesem großzügig in der Kunst umgegangen wird. Einfach mal dreiviertel des Plakates in sturem schwarz lassen? Bei uns eher ungewöhnlich, in Japan häufig zu beobachten.

Vielleicht ist es der Platz, der visuelle Freiraum, das Spielen mit leerlassen, was in Japan mehr Aufsehen erregt, als bunte Farben und nackte Frauen.


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