„The Big Lebowski“. Jeder, der den Film gesehen hat, wird sofort an den Dude denken. Nicht an irgendeinen, nein, an DEN Dude. Jeder weiß: der Typ hat irgendwie was drauf. Und irgendwie will jeder was von ihm, die ganze Welt. Und er will von all dem eigentlich gar nichts wissen. Er würde am liebsten eigentlich nur einen kiffen.
In der Southparkfolge „Towlie“, geht es um ein sprechendes Handtuch, um ein paar Grundschüler, und diese Kombination sollte irgendwie die Welt retten, dabei wollen sie alle nur an der neuen Okama Gamesphere daddeln. Und Towlie einen kiffen.
Derartige Filmbeispiele gibt es en masse. Doch solche Menschen gibt es auch in echt. Und einer der Ersten musste wohl Muso Soseki sein.
Muso Soseki
Muso Soseki wollte eigentlich nur seine Ruhe haben. Soseki entdeckt, als junger Mann in einem japanischen Kloster das Zen für sich. Er geht bei berühmten Meistern in die Lehre und übt meistens das zazen (Meditieren im Lotussitz). Allerdings drängt es ihn weg von den Klöstern, hin in die Natur und die Einsamkeit. So meditiert er schließlich jahrelang an abgelegenen Orten. 1305, im Alter von 30 Jahren, findet er in den Bergen von Usuba die Erleuchtung.
Nun stehen ihm alle Wege offen, er könnte Priester in den wichtigsten Großtempeln werden, Boten von Herrschern bieten ihm Ämter an, doch Muso Soseki will eigentlich nur wieder zurück zur Natur, in die Einsamkeit. So versteckt er sich vor dem allen. Vor den Boten und auch vor den tausenden Jüngern, die ihm folgen wollen. So zieht er von einer Einsiedelei in die Nächste. Fast 20 Jahre lang zieht er so durch die Bergwelt.
1325 wird Muso Soseki vom Kaiser Go-Daigo zum Abt des Zen-Kosters Nanzenji in Heian (damalige Hauptstadt Japans) ernannt; einer Ernennung, der Soseki folgen muss. Ein ruhmreiches Jahr später flüchtet Soseki erneut in die Einsamkeit.
1333 beschwört Kaiser Go-Daigo einen politischen Umbruch hervor, indem er das Shogunat stürzte. Er ließ Muso Soseki sofort zu sich rufen, da er seinen Rat sehr schätzte. Schließlich ernennt er Soseki sogar zum „kokushi“, dem „Lehrmeister des Landes“. Soseki wird damit zum Ranghöchsten Zen-Mönch Japans. Und eigentlich wollte er doch am liebsten nur in der Natur sitzen und ein bisschen alleine sein. Soseki fängt nun langsam an, überall Tempel errichten zu lassen, überarbeitet selbst einige verwahrloste Klöster.
Im Spätsommer 1351 stirbt er in einem Tempel, im Alter von 76 Jahren.
„Auch wenn kein Staubkorn errichtet ist, erhebt sich doch die Bergkette.
Auch wenn kein Wassertropfen vorhanden ist, fließt dennoch der reißende Bergbach“
(Muso Soseki)
Zen
Zen, jap. „innere Versenkung“
Das Zen entstand in China im 5. Jahrhundert n.C. als eine Abspaltung des Mayahana-Buddhismus. Ab dem 12. Jahrhundert wurde die Zen-Lehre auch ins Japanische übertragen.
Zen-Meister beschrieben das Zen im 10. Jahrhundert folgendermaßen:
„Eine Übermittlung außerhalb jeglicher Doktrin, die sich weder auf Worte noch auf Schriften stützt. Ein direktes Hinweisen auf des Menschen Herz: Wer sein eigenes Wesen schaut, ist ein Erwachter"(Buddha)
Die Lehre erfolgt persönlich von Lehrer zu Schüler, wobei genau auf die Generation geachtet wird. Man kann genau sagen, in der wievielten Lehrer-Schüler Generation man sich nach Buddha befindet.
Heutzutage kann man Zen in folgende Bereiche aufspalten:
· Teezeremonie (Chado - der Teeweg)
· Zengarten (Gartenkunst)
· Ikebana (eigentlich: Kado - der Blumenweg)
· Kyudo (Bogenschießen)
· Shodo (der Schreibkunst-Weg)
· Kendo (Der Weg des Schwertes)
Doch alle diese unterschiedlichen Wege haben einen gemeinsamen Kern: das Zazen. Meditieren im Lotussitz und dabei alle Gedanken zur Ruhe zu bringen und dadurch Satori – die Erleuchtung – zu finden.
Auch zu Berühmtheit haben es die so genannten Koans gebracht. Dies sind die legendären paradoxen Rätselsprüche von Zen Meistern.
"Ein Mönch fragte Tozan: 'Was ist Buddha?' Tozan anwortete: Masagin (Drei Pfund Flachs)."
Heutzutage geht die Verbreitung des Zen in Japan zurück. Allerdings erfreut er sich dafür im Westen immer größer werdende Beliebtheit.
Zengärten
Zengärten findet man in erster Linie auf Privatgrundstücken, in Stadtparks, bei Buddhismustempeln, bei Shinto-Schreinen, an historischen Sehenswürdigkeiten sowie an alten Schlössern.
Es gibt im Grunde zwei Varianten von Gärten: Zum Einen die Kare-san-sui, bei welchem auf Wasser und größere Pflanzen versichtet wird und zum Anderen die Tsukijama, bei dem Berge mit Steinen und kleinen Hügeln dargestellt wird und ein Teich steht, welcher das Meer repräsentiert. Also eine Miniaturlandschaft.
Zengärten sind meist derart exakt geplant, dass man lernen muss, wie man sie lesen kann. Man kann zahlreiche Entdeckungen machen, zum Beispiel durch den Wechsel der eigenen Perspektive, oder einfach indem man sich hinsetzt und den Garten auf sich wirken lässt. In den meisten Zengärten lassen sich folgende vier Elemente besonders häufig finden:
Stein (symbolisiert Tiere)
Wasser (symbolisiert Meer, Ozean)
Moos (symbolisiert Alter, Ehre)
Baum (symbolisiert Leben)
Weiter Elemente sind zum Beispiel:
Bambus (ist stabil und biegsam. Jeder Abschnitt steht für eine Generation)
Pflaumen / Kirschbäume (Vergänglichkeit, durch Frühling / Herbst)
Kiefern (Ewigkeit, Beständigkeit)
Auch findet man häufig Teehäuser und Steinlaternen im Zengarten.
Quellen:
Magazin: GeoEpoche Kaiserreich Japan
http://de.wikipedia.org/wiki/Zen
http://www.zen-vereinigung.de/zen_glossar_01.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Garten
http://de.wikipedia.org/wiki/Kare-san-sui
http://de.wikipedia.org/wiki/Satori
http://www.geocities.com/roman.jost/Japan_Allgemein/Ryoanji.htm
http://www.phototravels.net/kyoto/zen-gardens-index.html
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